Asteroid 1998XF11 trifft nicht die Erde


Winfried Kräling

Entgegen ursprünglichen Meldungen in TV, Viedeotexttafeln und verschiedenen Pressemitteilungen wird der erst kürzlich entdeckte Asteroid mit der Bezeichnung 1998XF11 in absehbarer Zeit nicht mit der Erde kollidieren.



Dieser Kleinplanet, der am 6.12.97 von dem Astronomen Scotti am Spacewatch- Observatorium entdeckt wurde, erregte die Aufmerksamkeit der Medien, weil Brian G. Marsden, bei dem alle Neuentdeckungen von Kometen und Kleinplaneten eingehen, für das Jahr 2028 eine Erdpassage voraussagte und eine Kollision mit dieser nicht ausschloß. Nach den ersten Berechnungen sollte sich 1998XF11 bis auf 48.000 km der Erde nähern. Da die Fehlerquelle der Berechnung 288.000 km betrug, lag ein Treffer im Bereich des Möglichen, die Wahrscheinlichkeit dafür war mit 1:2000 sogar relativ hoch.

Nachdem neuere Beobachtungen bekannt wurden, verbesserte sich die Bahnrechnung. Nach jetzigen Erkenntnissen wird 1998XF11 am 26. Oktober des Jahres 2028 die Erde in einem Sicherheitsabstand von 900.000 km passieren. Die Fehlerquelle wird von Experten mit etwa 600.000 km angegeben. Nach diesen neuen Werten droht der Erde keine Gefahr.

Was geschehen wäre, wenn 1998XF11 mit einem Durchmesser von 1,6 km auf der Erde eingeschlagen hätte, läßt sich in der Schwäbischen Alb nachvollziehen. Vor etwa 15 Mio. Jahren schlug dort ein ca. 1 km großer Asteroid mit einem Mond von etwa 150m Größe ein. Noch heute sind die damals entstandenen Krater, das Nördlinger Ries mit einem Durchmesser von 18 km und das etwa 3 km große Steinheimer Becken deutlich zu erkennen. Die freigesetzte Energie bei einer Kollision mit einem Asteroiden dieser Größe, entspräche der Explosion von nahezu zwei Millionen Hiroshima-Bomben. Verglichen damit war die Explosion durch einen Meteoriten am 9. Dez. 1997 über Grönland, mit der Sprengkraft einer kleinen Atombombe, nur ein größerer Silvesterkracher.