Mars – letzte günstige Beobachtungsperiode bis 2020


Volkssternwarte veranstaltet „Lange Nacht der Marsbeobachtung“

Am 7. November 2005 steht Mars in Opposition zur Sonne, das heißt ihr gegenüber. Somit befindet sich unser Nachbarplanet in Erdnähe und ist die ganze Nacht über sichtbar. Mars wird sich wegen seiner elliptischen Bahn der Erde nicht so sehr annähern wie zur Jahrtausendopposition im Jahre 2003, wo er der Erde so nahe kam wie seit etwa 60.000 Jahren nicht mehr, dafür steht er wesentlich höher am Himmel und kann in Teleskopen deutlicher wahrgenommen werden. Für Sternfreunde auf der Nordhalbkugel gehört diese Opposition wohl zu einer der besten des Jahrhunderts. Erst im Jahre 2018 wird Mars wieder größer zu sehen ein als in diesem Jahr, aber wiederum sehr tief stehen, und 2020 befindet er sich in einer vergleichbaren Position wie in diesem Jahr. Die geringste Distanz zur Erde ereignet sich infolge der Bahnexzentrizität bereits in der Nacht vom 30. zum 31. Oktober.

Anlässlich der günstigen Beobachtungsmöglichkeiten in diesem Jahr veranstaltet die Volkssternwarte am 28.10. eine „Lange Nacht der Marsbeobachtung“. Die Volkssternwarte Marburg e.V. – im Schulzentrum Kirchhain, Dresdener Str. 18, (Tel. 06422/7599) ist ab 21 Uhr für Besucher geöffnet. Natürlich sind Beobachtungen am Teleskop nur bei klarem Wetter möglich, doch auch bei bedecktem Himmel können sich Gäste mittels Computersimulationen, Bildern , Videobeitragen und in Gesprächen mit Sternwartenmitgliedern über diesen interessanten Planeten informieren.

Mars.jpg - 10293 Bytes

Was kann in einem Teleskop gesehen werden? Diese Frage dürfte sich mancher Besucher stellen. Natürlich kann eine Volkssternwarte nicht mit den Aufnahmen konkurrieren, die vor Ort mittels Raumsonden gewonnen wurden. Der Rote Planet, wie Mars wegen seiner rötlichen Farbe häufig genannt wird, erscheint am 28. Oktober dem Auge so groß wie ein Cent- Stück aus 170 Metern Entfernung. Dennoch können mit den leistungsstarken Teleskopen der Sternwarte Einzelheiten der Marsoberfläche, Reste der weitgehendst abgeschmolzenen südlichen Polkappe und die sich neu bildende nördliche Polhaube gesehen werden. Mit etwas Glück zeigen sich auch Wettererscheinungen wie Wolken oder gar riesige Staubstürme , die zeitweise den ganzen Planeten verschleiern können.

Mars kann natürlich noch einige Zeit nach seiner Opposition recht gut gesehen werden, die diesjährige Beobachtungssaison endet um die Weihnachtszeit. Wer Mars zur „Langen Nacht der Marsbeobachtung“ nicht zu Gesicht bekommt, kann dies an den „normalen“ Beobachtungsabenden der Sternwarte (4.11., 11.11.,18.11., 25.11., 2.12. und 9.12.2005) nachholen – jedoch entfernt sich unser kosmischer Nachbar stetig von der Erde und wird wieder zunehmendst kleiner.