Der Sternenhimmel im Februar 2000


Planetenreigen am Abendhimmel

von Winfried Kräling

Wer morgens den Lauf der Venus verfolgt, wird bemerken, daß der Morgenstern im Laufe des Monats immer kürzer zu beobachten ist. Dafür kommt es im Februar zu einem bemerkenswerten Auftritt von Mond und Planeten am westlichen Abendhimmel. Die Planeten Saturn, Jupiter und der lichtschwächere Mars stehen den ganzen Februar in einer Reihe; aufmerksame Beobachter werden schon bald feststellen, wie bis zum Monatsende, die Abstände dieser Himmelskörper allmählich schrumpfen. Ab dem 7. Februar, bereits einem Tag nach Neumond, gesellt sich die schmale Mondsichel in die Planetenkette. Einen Tag später steht der Mond neben Mars und am 11. zwischen Jupiter und Saturn. Das erste Viertel erreicht der Mond am 14., die Vollmondstellung am 21. und sein letztes Viertel am 28.Februar. Vom 10. bis 20. Februar ergänzt der Planet Merkur den Reigen dieser Konstellation von Mitgliedern unseres Sonnensystems [siehe Karte].



Vom 6. bis 9. Februar ist es möglich, einige helle und recht langsam fliegende Sternschnuppen zu beobachten, die vom Stern Capella (alpha Auriga) im Sternbild Fuhrmann zu kommen scheinen. Man nennt sie daher Alpha Aurigiden. Die beste Beobachtungszeit ist um Mitternacht. Als die Astronomen des frühen 17. Jahrhunderts, das kurz zuvor erfundene Fernrohr auf die Sonne richteten, erblickten sie, was es nach dem damaligen Weltbild eigentlich gar nicht geben durfte: die Sonne - die Königin des Tages - hatte, auf ihrer makellos geglaubten Oberfläche, schwarze Flecken. Heute wissen wir, daß diese Sonnenflecken in einem Rhythmus von etwa 11 Jahren verstärkt auftreten und eine halbe Periode später fast verschwinden. Zur Zeit steuert die Fleckenaktivität ihrem Maximum entgegen. Parallel zum Fleckenmaximum der Sonne kann es auch in unseren Breiten zu den schönsten Naturerscheinungen kommen: den Polarlichtern, da deren Auftreten mit der Sonnenaktivität gekoppelt ist. Die Beobachtung des Auftretens und des Verschwindens von Sonnenflecken, die in etwa 27 Tagen um die Sonne rotieren, ist sehr reizvoll, doch sollte dies nur nach fachmännischer Anleitung erfolgen, weil eine unsachgemäße Handhabung optischer Instrumente bei der Sonnenbeobachtung schwere Augenschäden zur Folge haben kann. Mit einem Durchmesser von etwa 1,4Mio. km (=109 Erddurchmessern) und einer Oberflächentemperatur von 5500°C, ist unsere Sonne ein ganz normaler Stern, wie sie nachts zu hunderten mit dem bloßen Auge sichtbar sind. Doch für uns - die Bewohner der Erde - ist die Sonne allerdings ein ganz besonderer Stern, die Quelle von Energie, Licht, Wärme - ohne sie gäbe es kein Leben auf unserem Planeten.


Sternwarte bietet neuen Service: Die Beobachtung der Sonne

Anläßlich des 25 -jährigen Jubiläums des Vereins Volkssternwarte e.V. in diesem Jahr, bietet der Verein Besuchern an der Volkssternwarte Marburg e.V. - im Schulzentrum Kirchhain, Dresdener Str. 18, einem neuen Service: zweimal monatlich besteht (bei nicht bedecktem Himmel) für Interessierte die Möglichkeit von 11 - 13 Uhr zur Beobachtung der Sonne. Die ersten Termine sind jeweils am Sonntag den 6.- u. 20.2.2000.


Beobachtungstermine und Vortrag im Februar (Neue Bilder vom Hubble Weltraumteleskop)

Zu weiteren Einblicken am Teleskop in die faszinierende Welt der Sterne sind Besucher an den Freitagen 4., 11. und 25.02.2000. -bei klarem Himmel - ab 20 Uhr zur Beobachtung eingeladen. Am Freitag den 18. Febr., um 20 Uhr, zeigt Ingo Flick "Neue Bilder vom Hubble Weltraumteleskop", auch hier zu sind Gäste willkommen.


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