Der Sternenhimmel im März 2000


Das "aschgraue" Mondlicht ist im März besonders gut sichtbar

von Winfried Kräling

Forsythien und Buschwindröschen künden am Boden, Feldlerchen und Kiebitze in den Lüften vom nahenden Frühling. Auch am Sternhimmel machen sich die ersten Frühlingssternbilder bemerkbar. Die Sonne steigt täglich höher über den Horizont und überschreitet am 20. März um 8Uhr35 den Himmelsäquator nach Norden; wir haben Frühlingsanfang. Für das kommende halbe Jahr steht nun die Sonne länger über als unter dem Horizont.

Die Abende des März beginnen mondlos, erst am 7.3, einen Tag nach Neumond können wir die schmale Mondsichel am westlichen Horizont entdecken. Von nun an steigt der Erdtrabant täglich höher über den Horizont, wobei sich seine Sichel zunehmend füllt. Besonders mit einem Fernglas können wir neben der hellen Sichel auch die volle Scheibe in einem blassen, aschgrauen Licht erkennen. Ein Beobachter auf dem Mond würde zu diesem Zeitpunkt die Erde als nahezu "Vollerde" erblicken, welche den größten Teil der nächtlichen Mondlandschaft erhellt; nur die schmale Sichel des Mondes ist in das gleißende Sonnenlicht getaucht. Das aschgraue Licht - das Erdlicht also - läßt sich besonders gut im Frühjahr erkennen, wenn die Sichel des zunehmenden Mondes hoch am Abendhimmel steht. Am 13. hat der Mond sein erstes Viertel erreicht, das aschgraue Licht kann jetzt nur noch unter günstigen Bedingungen beobachtet werden, da es vom immer heller werdenden Mond weitgehendst überstrahlt wird. Am 20 März ist Vollmond und am 28. hat der Mond sein letztes Viertel erreicht.

Wem es schwer fällt Planeten aufzufinden, sollte an den Abenden vom 8. - bis 10. nach ihnen Ausschau halten. Am 8. steht der Mond neben dem rötlichen Mars, am 9. nahe dem hellen Jupiter und am 10. bei dem Ringplaneten Saturn. Die beiden letzten Planeten sind in diesem Monat letztmals gut im Teleskop zu beobachten, Mars ist schon seit Monaten zu weit von der Erde entfernt, um auf seiner Oberfläche nennenswerte Strukturen zu erkennen.



Wer Sterne, Sternhaufen oder Galaxien beobachten möchte, sollte dies in der ersten oder letzten Märzwoche tun, wenn der Mond nicht am Abendhimmel sichtbar ist. Nebenstehende Karte zeigt den Übergang von Winter zu Frühlingssternbildern. Auf dem rechten Teil finden wir noch die Wintersternbilder Fuhrmann, Zwillinge, Kleiner Hund und Einhorn, in der Mitte und im linken Kartenausschnitt die Frühlingssternbilder Krebs, Löwe , Wasserschlange , Löwe, Becher und Teile der Jungfrau. Auch bei den nichtstellaren Objekten erkennen wir eine klare Trennung: im rechten, winterlichen Teil der Karte dominieren Sternhaufen (Kreise), im linken frühlingshaften Teil Galaxien (Ovale) das. Der Buchstabe M steht für Messier, der im 18. Jahrhundert einen Katalog dieser leicht im Teleskop beobachtbaren Objekte erstellt hat. Etwas oberhalb der Linie von Procyon im kleinen Hund und Regelus dem hellsten Stern im Löwen sieht man in einer dunklen Nacht bereits mit dem bloßen Auge ein verwaschenes "Nebelchen" mit etwa der doppelten Mondgröße: es ist M44 - ein Sternhaufen, der auch unter dem Namen die Krippe bekannt ist. Dieser Sternhaufen enthält etwa 200 Sterne, von denen ca. 80 in einem guten Fernglas sichtbar sind.

Zu weiteren Einblicken am Teleskop in die faszinierende Welt der Sterne sind Besucher an den Freitagen 3., 10. und 24.03.2000. - bei klarem Himmel - ab 20 Uhr zur Beobachtung eingeladen. Am Freitag den 17. März., um 20 Uhr , können sich Besucher über Meteorite informieren. Zur Beobachtung der Sonne besteht -bei heiterem Wetter - an den Sonntagen 5. und 19. März von 11-13 Uhr Gelegenheit.


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