Der Sternenhimmel im Januar 2001

Ein Service der Volkssternwarte Marburg e.V.


In den frühen Abendstunden des 9. Januar verfinstert sich der Mond

von Winfried Kräling

Im ersten Monat des 21. Jahrhunderts, das nach astronomischen und mathematischen Aspekten am 1. Januar 2001 beginnt, sind alle fünf mit dem bloßen Auge sichtbaren Planeten zu beobachten. Schon in der hellen Abenddämmerung erkennt man am südwestlichen Himmel den hellen Abendstern, die Venus. Nach kurzer Zeit erscheinen auch die Planeten Jupiter und Saturn in südöstlicher Richtung am Firmament. Während bei Venus im Teleskop außer der Phase - am 19. Januar präsentiert sie sich übrigens als Halbvenus - nur ganz zarte Wolkenstrukturen zu erkennen sind, zeigt Jupiter sehr markante Details in seiner lebhaften Atmosphäre. Noch auffälliger für den Laien ist das Spiel der vier größten Jupitermonde, die allabendlich eine andere Position einnehmen, dies ist bereits in einem Fernglas erkennbar. Saturn präsentiert zur Zeit seinen Ring in voller Breite, was eine Beobachtung dieses Planeten im Teleskop recht reizvoll macht. Der rote Planet Mars, der sich im Januar von der Jungfrau in die Waage bewegt, ist in diesem Monat noch kein lohnenswertes Objekt; er hat sich erst Anfang April soweit der Erde genähert, um Einzelheiten seiner rostigen Oberfläche zu erkennen. Merkur zeigt sich ab dem 20. Januar in der Abenddämmerung nahe am südwestlichen Horizont. Wie bei Venus, kann man auch bei Merkur eine Phase im Fernrohr beobachten, auch dieser Planet zeigt am 29. nur eine halbbeleuchtete Seite.



In der Silvesternacht geht die Mondsichel etwa zwei Stunden vor dem Jahreswechsel unter, am 2. Januar zeigt sich der Mond im ersten Viertel. Am 5.Januar finden wir den zunehmenden Mond nahe Saturn und einen Abend später unterhalb von Jupiter.

Bereits der erste Vollmond im neuen Jahr bietet ein schönes Naturereignis; unser Trabant wandert durch den Kernschatten der Erde und wir können am Abend des 9. Januars eine totale Mondfinsternis beobachten, sofern uns Wolken nicht die Sicht versperren. Ab 19:42 Uhr beginnt der Mond in den Erdschatten einzutauchen, die totale Verfinsterung beginnt um 20:50 Uhr. Gegen 21:21 Uhr ist der Mond am tiefsten in den Kernschatten eingetaucht, nun ist er auch am dunkelsten. Da Sonnenlicht in der Erdatmosphäre gebrochen wird, erreicht den Mond allerdings noch langwelliges rötliches Licht, das den Mond je nach Sauberkeit der irdischen Atmosphäre in einem rötlichen bis bräunlichen Licht leuchten lässt. Ab 21:52 Uhr kann man erkennen, wie der Begleiter der Erde wieder den Kernschatten verlässt und ab 22:59 Uhr erstahlt der Vollmond wieder in seinem gewohnten Glanz.

In den Frühstunden des 16. Januars sehen wir wiederum nur die halbe Mondseite des letzten Viertels. Einen Tag später kann der Erdmond als Wegweiser für den Planeten Mars dienen, der allerdings ein beträchtliches Stück unterhalb des abnehmenden Mondes steht. Am 24. befindet er sich als Neumond unsichtbar bei der Sonne, doch bereits am 26. treffen wir die schmale Mondsichel wieder am südwestlichen Abendhimmel an, wo sie uns die Richtung zeigt, in der auch der Planet Merkur zu beobachten ist.

Ein Blick auf nebenstehende Sternkarte lässt erkennen, dass im Januar die markanten Wintersternbilder wie Orion, Stier, Fuhrmann, Zwillinge sowie der große- und der kleine Hund das südöstliche Himmelsareal beherrschen.

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Gelegenheit zu tieferen Einblicken am Teleskop in die faszinierende Welt der Sterne haben Besucher an den Freitagen 05., 19. und 26. Januar ab 20 Uhr, falls es die Bewölkungsverhältnisse zulassen. Zur Beobachtung der Sonne besteht - bei heiterem Wetter - am Sonntag den 7. und 21. Januar von 11-13 Uhr Gelegenheit. Alle Veranstaltungen finden in der Volkssternwarte Marburg e.V. - im Schulzentrum Kirchhain, Dresdener Str. 18, statt.