Der Sternenhimmel im September 2001

Ein Service der Volkssternwarte Marburg e.V.


Um die Monatsmitte bilden Planeten und Mond ein reizvolle Konstellation

von Winfried Kräling

Nach den langen Tagen im Sommerhalbjahr befindet sich die Sonne auf der Nordhalbkugel ab dem letzen Septemberdrittel bis zum kommenden März wieder länger unter als über dem Horizont. Zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche, am 23. September, steht unser Tagesgestirn 12 Stunden über und 12 Stunden unter dem Gesichtskreis.



Bald nach Einbruch der Dämmerung erkennt man über dem südlichen Horizont ein rötlich leuchtendes Gestirn, es ist Mars, der sich im September recht rasch durch das Sternbild Schütze bewegt [siehe Karte]. Trotz abnehmender Helligkeit leuchtet Mars im September noch heller als alle Fixsterne. Wenn Mars am südwestlichen Horizont untergeht, erscheint in entgegengesetzter Richtung der Ringplanet Saturn am nordöstlichen Horizont. Etwa anderthalb Stunden später folgt diesem der hell glänzende Riesenplanet Jupiter, der ab Ende September seine Aufgänge wieder in die erste Nachthälfte verlagert. Heller noch als Mars und Saturn strahlt jedoch der Planet Venus, der im September weiterhin als Morgenstern, in der Morgendämmerung über dem östlichen Horizont zu finden ist. Ähnlich wie im Vormonat kommt es auch im September zu einer interessanten Konstellation der Planeten Saturn, Jupiter und Venus; in den Morgenstunden vom 9. bis zum 16. des Monats stehen diese gemeinsam mit dem abnehmenden Mond in einer Reihe. Es ist reizvoll die täglich unterschiedliche Position des Mondes zwischen diesen hellen Planeten zu beobachten. Ein Blick auf die Sternkarte zeigt, dass, bedingt durch die früher einsetzende Dunkelheit, auch im September die markanten Sommersternbilder wie Schütze, Adler, Schwan und Leier noch gut zu beobachten sind.

Sterne scheinen durchaus gesellig zu sein, die wenigsten von ihnen streifen allein durch die Tiefen des Universums. So ist beispielsweise in einem kleinen Teleskop zu sehen, dass der orangefarbene Stern Albireo im Schwan einen bläulich leuchtenden Begleiter zur Seite hat. Ebenfalls im Teleskop erkennbar ist, dass sich um einen hellen Zentralstern des beeindruckenden offenen Sternhaufens M11 im Sternbild Schild, Hunderte schwächere Sterne tummeln. Der gesamte Haufen leuchtet so stark wie 10.000 Sonnen, da sein Licht jedoch etwa 5500 Jahre benötigt um zu uns zu gelangen, braucht der Beobachter mindestens ein Fernglas, um diesen Sternhaufen zu sehen. Größere Amateurteleskope zeigen im Kugelsternhaufen M15 im Sternbild Pegasus, dessen Licht sogar fast 50.000 Jahre benötigt, um das Auge des irdischen Beobachters zu erreichen, Tausende lichtschwache Sterne, die alle gemeinsam um das Zentrum unserer Galaxie kreisen. Man schätzt, dass sich in einem solchen Kugelsternhaufen 100.000 bis eine Million Sterne tummeln.

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Gelegenheit zu tieferen Einblicken am Teleskop in die faszinierende Welt der Sterne haben Besucher an den Freitagen 7.,14.,und 21. September ab 21 Uhr, falls es die Bewölkungsverhältnisse zulassen. Zur Beobachtung der Sonne besteht - bei heiterem Wetter - an den Sonntagen des 9. und 23.Sept. von 11-13 Uhr Gelegenheit. Am Freitag den 28.09., um 20 Uhr, referiert Mariusz Madejski über "Sonnenuhren". Alle Veranstaltungen finden in der Volkssternwarte Marburg e.V. - im Schulzentrum Kirchhain, Dresdener Str. 18, statt.