Der Sternenhimmel im November 2001

Ein Service der Volkssternwarte Marburg e.V.


Mond bedeckt den Ringplaneten Saturn - Sternwarte veranstaltet Sonderführung

von Winfried Kräling

Der November gilt im allgemeinen als nebliger und trister Monat, doch gerade in den letzten Jahren war häufig ein Blick auf einen ungetrübten Sternhimmel möglich. Sollte dieser Trend fortdauern besteht durchaus ein Chance, das Highlight, das sich in den Abendstunden des 3. Novembers ereignet, zu beobachten.

Auf seiner Bahn um die Erde nähert sich unser Mond regelmäßig helleren Sternen und Planeten. Gelegentlich findet dabei auch eine Bedeckung statt. Am Abend des 3. Novembers sollten Teleskopbesitzer, ab 22 Uhr, ihr Fernrohr auf den Ringplaneten Saturn gerichtet haben, da er wenige Minuten später (23:03 in Marburg) am hellen Mondrand verschwindet. Die Computergrafik innerhalb der Sternkarte zeigt, wie das Ereignis im Teleskop zu sehen ist, falls keine Wolken den Blick versperren. Knapp eine Stunde später (23:07 in Marburg) tauchen die Ringe und ein wenig später auch der Planetenkörper wieder am dunklen Mondrand auf. Die Volkssternwarte Marburg e.V. wird aus Anlass zu diesem Ereignis eine Sonderführung (Zeiten siehe unten) veranstalten und die Bedeckung interessierten Besuchern live auf einem Monitor präsentieren.



Der rote Planet Mars entfernt sich weiterhin von der Erde und büßt zunehmendst an Sichtbarkeitsdauer ein. Saturn hingegen erreicht im kommenden Monat seine geringste Distanz zur Erde und ist auch schon in diesem Monat optimal zu beobachten. Auch Jupiter strebt immer mehr der Erde entgegen, was zur Folge hat, dass auch der größte Planet des Sonnensystems fast die ganz Nacht zu beobachten ist. Venus gibt im Laufe des Monats ihre Abschiedsvorstellung als Morgenstern und verschwindet in den Strahlen der Sonne und kann erst ab Ende Februar des kommenden Jahres als Abendstern erneut gesehen werden. Merkur lässt sich in den ersten Novembertagen in der Morgendämmerung in östlicher- bis südöstlicher recht nahe der noch wesentlich helleren Planten Venus beobachten, die als Aufsuchhilfe benutzt werden kann. Ein Fernglas erleichtert das Auffinden.

Auf unserer Sternkarte sind neben den Planeten Jupiter und Saturn, die Sternbilder und interessante Objekte verzeichnet, die in östlicher Richtung am Abendhimmel im November zu erkennen sind. In klaren und mondlosen Nächten, erkennt man bereits mit dem bloßen Auge unterhalb der Cassiopeia, die wegen der Anordnung ihrer Sterne auch Himmels-W genannt wird, einen milchig verwaschenen Fleck. In einem Fernglas oder kleinem Teleskop löst sich dieser Fleck in einen Doppelsternhaufen auf, der h+c (sprich ha und chi) genannt wird und sich in etwa 8000 Lichtjahren Entfernung befindet. Wesentlich weiter steht das entfernteste Objekt, das noch mit dem bloßen Auge, ebenfalls als verwaschener Lichtfleck, zu erkennen ist. Es ist der Andromedanebel, der in der Sternkarte als M31 gekennzeichnet ist. Sein Licht, das uns heute erreicht, trat seine lange Reise zu uns bereits vor ca. 2,5 Millionen Jahren an. Für die Beobachtung weiterer markierter Sternhaufen, Nebel und Galaxien ist ein Feldstecher oder ein kleines Teleskop notwendig.

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Am Freitag den 02.11., um 20 Uhr, referieren Mitglieder der Sternwarte über "wichtige Raumfahrtprojekte". Gelegenheit zu tieferen Einblicken am Teleskop in die faszinierende Welt der Sterne haben Besucher an den Freitagen 9.,16., 23.,und 30. November sowie bei der Sonderführung anlässlich der Saturnbedeckung am Samstag den 3. November ab 20 Uhr, falls es die Bewölkungsverhältnisse zulassen. Zur Beobachtung der Sonne besteht - bei heiterem Wetter - an den Sonntagen des 11. und 25. Nov. von 11-13 Uhr Gelegenheit. Alle Veranstaltungen finden in der Volkssternwarte Marburg e.V. - im Schulzentrum Kirchhain, Dresdener Str. 18, statt.