Der Sternenhimmel im März 2003

Ein Service der Volkssternwarte Marburg e.V.


Jupiter - strahlendstes Gestirn am Frühlingshimmel

von Winfried Kräling

Trotz der frostigen Witterung im Februar lässt sich der Frühling im März nicht mehr aufhalten. Wer in diesem Monat einen Spaziergang in der freien Natur unternimmt, wird kaum den Gesang der sich in die Höhe schraubenden Feldlerche überhören und die ersten bunten Farbtupfer am Wegrand übersehen können. Aus meteorlogischer Betrachtungsweise beginnt das Frühjahr am 1. März, für die Astronomen mit der Tag- und Nachtgleiche, die sich in diesem Jahr am 21 März nachts um 2 Uhr ereignet.



Auch am abendlichen Sternhimmel kann man erkennen, dass der Lenz Einzug hält. Auf nebenstehender Sternkarte wird sichtbar, dass die Wintersternbilder wie, Zwillinge, Einhorn und Großer Hund vor den nachfolgenden Frühlingssternbildern wie Krebs, Löwe und Wasserschlange das Feld räumen; im Lauf der Nacht werden sie unter den westlichen Horizont sinken. Mit den Frühlingssternbildern erscheinen auch wieder Galaxien am Abendhimmel. Zu den hellsten zählen die nach dem französischen Astronomen Charles Messier benannten M-Objekte wie z.B. M65. Zwei helle Galaxien, die schon in einem 7x50 Feldstecher beobachtbar sind, hat Messier jedoch übersehen. Erst im New General Cataloque (NGC) werden die hellen Galaxien NGC 2403 und NGC 2903 aufgeführt.

Noch gut am Abendhimmel platziert ist Saturn, er zählt auch im März zu den reizvollsten Bebachtungsobjekten bei einem Besuch auf einer Sternwarte. Strahlendstes Gestirn am Nachthimmel ist Jupiter , der größte Planet des Sonnensystems. Bereits in der Dämmerung kann man den strahlenden Jupiter in östlicher Richtung erblicken. Mit zunehmender Dunkelheit und Höhe steigert sich die Leuchtkraft dieses Riesenplaneten, der den Durchmesser der Erde um das 11-fache übertrifft. Bei ruhiger Luft lassen sich, in einem guten Amateurteleskop oder in einem leistungsstarken Fernrohr einer Sternwarte, neben den dunklen Bändern mancherlei Strukturen in Jupiters Atmosphäre erkennen. Das bekannteste Detail ist der große rote Fleck [Einsatz in Karte], ein gigantischer Wirbelsturm auf Jupiter, der seit mehr als hundert Jahren existiert, in den letzten Jahren jedoch eher orange erscheint. Dieser Sturm ist wirklich monströs sowohl in Punkto Ausdehnung als auch in Bezug auf seine Windgeschwindigkeiten. Die Erde könnte man bequem in dem 22.000 km langen Wirbel platzieren und irdische Hurrikans mit Spitzengeschwindigkeiten von 280 km/h wären dort ein laues Lüftchen neben der mit bis zu 600 Stundenkilometer tobenden Jupiteratmosphäre. Jupiter dreht sich in weniger als 10 Stunden um seine Achse, als Folge ist der Planet durch die daraus resultierenden Zentrifugalkräfte merklich abgeplattet. Mars und Venus sind im April am Morgenhimmel zu finden, sind aber keine lohnenswerte Beobachtungsobjekte.

Veranstaltungen der Volkssternwarte:

Gelegenheit zu tieferen Einblicken am Teleskop in die faszinierende Welt der Sterne haben Besucher an den Freitagen des 7., 21. und 28. März ab 20:00 Uhr, falls es die Bewölkungsverhältnisse zulassen. Zur Beobachtung der Sonne besteht - bei heiterem Wetter - am den Sonntagen des 9. und 23.03. von 11-13 Uhr Gelegenheit. "Astronomie auf dem Gornergrat" ist der Titel des Vortrages vom Vorsitzenden der Vereinigung der Sternfreund Otto Guthier am Freitag 14.03., um 20 Uhr. Alle Veranstaltungen finden in der Volkssternwarte Marburg e.V. - im Schulzentrum Kirchhain, Dresdener Str. 18, statt.