Der Sternenhimmel im November 2003

Ein Service der Volkssternwarte Marburg e.V.


Der Mond leuchtet in einem gespenstischen rötlichen Licht

von Winfried Kräling

Im November kann es bei einer Hochdruckwetterlage in den Niederungen zu lang anhaltender Nebelbildung kommen, während die umliegenden Höhen tagsüber im Sonnenlicht liegen und sich nachts hervorragend zur Sternbeobachtung eignen.

Venus wird allmählich wieder als Abendstern sichtbar, allerdings ist sie während des ganzen Novembers nur recht nahe über dem südwestlichen Horizont aufzufinden. Der rote Planet Mars hingegen ist im November noch gut zu sichtbar, auch wenn er sich stetig von der Erde entfernt und damit lichtschwächer und kleiner wird. Der November ist wohl der letzte Monat indem es sich lohnt ein Teleskop auf unseren Nachbarplaneten zu richten, um noch Strukturen auf Mars sehen zu können. Der Ringplanet Saturn leuchtet im November fast die ganze Nacht über am Himmel, in den späten Abendstunden steht er so hoch über dem Horizont, dass sein Ringsystem in einem Teleskop zu erkennen ist. Jupiter, der Riesenplanet, bleibt hingegen auch im November ein Objekt der zweiten Nachthälfte.

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Zu Monatsbeginn zeigt uns der Mond seine halb beleuchtete Scheibe, doch von Abend zu Abend wird er immer rundlicher. In der Vollmondnacht vom 8. (Sa.) zum 9. (So) Nov. findet ein reizvolles Naturschauspiel statt: eine totale Mondfinsternis, die in ihrer vollen Länge von Deutschland aus zu beobachten ist, falls nicht Wolken die Sicht versperren. Infolge der Bahnneigung des Mondes wandert der Vollmond die meiste Zeit oberhalb oder unterhalb des Kernschattens der Erde vorbei. In diesem Monat stehen Sonne, Erde und Mond exakt auf einer Linie. Ab 0:32Uhr beginnt der Mond in den Erdschatten einzutauchen, die totale Verfinsterung ereignet sich ab 2:06 Uhr. Gegen 2:18 Uhr ist der Mond am tiefsten in den Kernschatten eingetaucht, nun ist er auch am dunkelsten. Da Sonnenlicht in der Erdatmosphäre gebrochen wird, erreicht den Mond allerdings noch langwelliges rötliches Licht, das den Mond je nach Sauberkeit der irdischen Atmosphäre in einem gespenstischen kupferroten bis dunkelbraunen Licht [Einsatz in Sternkarte] glimmen lässt. Ab 2:31 Uhr kann man erkennen, wie der Begleiter der Erde wieder den Kernschatten verlässt und ab 4:05 Uhr erstahlt der Vollmond wieder in seinem gewohnten Glanz.

Ein Blick in Richtung Süden [siehe Sternkarte] zeigt uns vorwiegend herbstliche Sternbilder. Oberhalb des strahlenden Planeten Mars erkennt man leicht das große Pegasus- Viereck an das sich die auffallende Kette der Andromeda anschließt. Dort kann man in einer dunklen Nacht bereits mit dem bloßen Auge einen verwaschenen Fleck erkennen: den großen Andromeda- Nebel. In einem Fernglas ist diese etwa 3 Mio. Lichtjahre entfernte Nachbargalaxie natürlich besser sichtbar und in einem Teleskop zeigen sich sogar die beiden Zwerggalaxien, die den Andromedanebel umrunden.

Veranstaltungen der Volkssternwarte:

„Bilder vom Hubble-Space-Teleskop“ zeigt Vereinsmitglied Ingo Flick am Freitag 07.11.03 um 20 Uhr. Gelegenheit zu tieferen Einblicken am Teleskop in die faszinierende Welt der Sterne haben Besucher an den Freitagen 14.,21. und 28. Nov. ab 20:00 Uhr, falls es die Bewölkungsverhältnisse zulassen.. Alle Veranstaltungen finden in der Volkssternwarte Marburg e.V. - im Schulzentrum Kirchhain, Dresdener Str. 18, statt.