Der Sternenhimmel im Februar 2004

Ein Service der Volkssternwarte Marburg e.V.


Die größten Planeten des Sonnensystems leuchten am Nachthimmel

von Winfried Kräling

Die im Februar immer später einsetzende Dämmerung lässt erahnen, dass sich der Winter allmählich verabschiedet. Bereits vor mehr als 2000 Jahren feierten die hier ansässigen Kelten am 1.Februar das Jahresfest Imbolc - das Sprießen. In katholischen Gegenden wird der 2. Februar noch als Lichtmesstag bezeichnet. An der Kirche von Langenstein befindet sich - wie einige Heimatforscher annehmen - ein Sonnenzeichen, auf dem dieser „Lostag“ zu erkennen ist. Eine der vielen Bauernregeln für diesen Tag lautet: „Ist's an Lichtmess kalt, kommt der Frühling bald“.

himmel200402.jpg - 88295 Bytes

Kurz nach Sonnenuntergang zeigt sich über dem südwestlichen Horizont Venus als strahlender Abendstern. Sie ist nach dem Mond das hellste Objekt am Nachthimmel. Bereits in einem kleinen Teleskop ist zu erkennen, dass Venus - ähnlich wie unser Mond - Phasen zeigt. Im Gegensatz zum Erdtrabanten wird der beleuchtete Teil der Venus aber immer schmäler. Auch der Planet Mars kann noch am Abendhimmel gesehen werden, er ist aber infolge seiner stetig wachsenden Entfernung zur Erde kein lohnenswertes Beobachtungsobjekt mehr.

Die „Stars“ unter den Planeten sind im Februar die beiden Riesenplaneten Jupiter und Saturn, die fast die ganze Nacht über zu beobachten sind [EiEinsätze in der Sternkarte]. Saturn, der neuneinhalb mal so groß wie die Erde ist, steht bereits zu Beginn der Dunkelheit hoch über dem Horizont. Saturn präsentiert uns zur Zeit seine Ringe am eindrucksvollsten. Bereits in einem Liebhaberteleskop sind diese ab etwa 30-facher Vergrößerung wahrzunehmen. In größeren Teleskopen von Sternwarten kann dieses Ringsystem jedoch erst in seiner ganzen Pracht bewundert werden. Mit solchen Optiken lassen sich auch bis zu neun Saturnmonde erkennen, die in unterschiedlichem Abstand den Planeten umkreisen. Titan, der größte der Saturnmonde ist bereits in einem normalen Fernglas sichtbar.

Jupiter ist der Riese unter den Planeten. Er ist mehr als elfmal so groß wie die Erde und hat die 318-fache Masse der Erde. Bei dieser enormen Masse und der daraus resultierenden Anziehungskraft ist es nicht verwunderlich, dass Jupiter von mindestens 61 Monden umrundet wird, von denen allerdings nur die vier größten in Amateurteleskopen gesehen werden können. Bereits in einem Fernglas lassen sich die unterschiedlichen Stellungen der Jupitertrabanten von Abend zu Abend nachweisen. Das interessanteste an Jupiter ist jedoch seine lebhafte Atmosphäre, in der man mit Sternwarteninstrumenten unterschiedliche „Wettererscheinungen“ feststellen kann. Neben hellen und dunklen Streifen, Astronomen sprechen von Zonen und Bändern, lassen sich auch Wirbelstürme erfassen. Der größte dieser Gebilde ist der Große Rote Fleck, der so groß ist, dass die Erde in ihm Platz fände, er ist bereits mit Liebhaberteleskopen zu erspähen. Der Fixsternhimmel [Sternkarte] wird abends auch im Februar von den typischen und auffälligen Wintersternbildern wie Fuhrmann, Stier, Zwillingen und Orion dominiert, auch wenn im Osten bereits erste Frühlingssternbilder wie Wasserschlange und Löwe zu erkennen sind.

Veranstaltungen der Volkssternwarte:

Gelegenheit zu tieferen Einblicken am Teleskop in die faszinierende Welt der Sterne haben Besucher an den Freitagen 13., 20. und 27 Februar ab 20:00 Uhr, falls es die Bewölkungsverhältnisse zulassen. Am Freitag dem 6.2. ist die Sternwarte nicht geöffnet. Alle Veranstaltungen finden in der Volkssternwarte Marburg e.V. - im Schulzentrum Kirchhain, Dresdener Str. 18, statt.