Der Sternenhimmel im Februar 2007

Ein Service der Volkssternwarte Marburg e.V.


Saturns Ringe sind in diesem Jahr noch gut zu sehen

von Winfried Kräling

Das katholische Lichtmessfest am 2. Februar hat vermutlich seinen Ursprung im keltischen Fest Imbolc – dem Sprießen. Der astronomische Ursprung von Imbolc ist offensichtlich, da dieses Fest zeitlich ziemlich genau zwischen der Wintersonnenwende und Frühlingsanfang liegt. Doch lassen Ausrichtungen von Menhiren (Steinsetzungen in der Jungsteinzeit) den Schluss zu, dass der Ursprung des Lichtmessfestes noch weiter in der Vergangenheit zu suchen ist.

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Kurz nach Sonnenuntergang, der im Februar immer später stattfindet, leuchtet über dem südwest- bis westlichen Horizont die strahlende Venus als Abendstern. Rechts unterhalb kann bei freier Horizontsicht im ersten Monatsdrittel der Planet Merkur aufgefunden werden. Der Ringplanet Saturn steht in der Nacht vom 10. zum 11. Februar der Sonne gegenüber; Astronomen nennen dies eine Oppositionsstellung. Zur Zeit der Opposition ist Saturn am besten sichtbar, da er die ganze Nacht vom Himmel strahlt. Außerdem steht er der Erde am nächsten und zeigt in einem Teleskop besonders schön seine Ringe. Die Saturnringe lassen sich bereits in einem kleinen Spektiv ab etwa 30-facher Vergrößerung erkennen. Je größer und leistungsfähiger ein Teleskop ist, um so deutlicher lassen sich die Ringe im Detail erblicken. In einem guten Amateurinstrument oder an Fernrohren einer Sternwarte ist zu sehen, dass es sich bei den Ringen des Saturns um ein ganzes System von hellen Ringen und dunklen Teilungen handelt. Der Anblick des Saturns ist nicht in jedem Jahr gleich; Saturn hat Jahreszeiten wie unsere Erde, allerdings dauert ein Saturnjahr 29,4 Erdenjahre. Im Jahre 2003 war auf der Nordhemisphäre von Saturn Winter, wobei Saturn seine Ringe in der „Breitseite“ präsentierte. Im Jahre 2010, zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche Saturns sehen wir die nur wenige Kilometer dicken Ringe von der Seite, wobei sie zeitweise ganz unsichtbar werden können. Erst 2017 zur Zeit des Saturnsommers sind die Ringe wieder weit geöffnet. In diesem Jahr sind die Ringe noch deutlich sichtbar, wie der Einsatz in der Sternkarte zeigt. Titan, Saturns größter Mond, lässt sich bereits in einem guten Fernglas erkennen. Jupiter leuchtet im Februar als hellstes Gestirn nach Venus am Morgenhimmel in südöstlicher Richtung. Mars versucht im Februar vergeblich sich aus den Strahlen der Sonne zu befreien, er steht noch zu dicht an unserem Tagesgestirn für eine erfolgreiche Beobachtung.

In den Abendstunden des 23.2. ist zu erkennen (die Benutzung eines Fernglases erleichtert die Beobachtung), dass sich der halb gefüllte Mond allmählich dem Sternhaufen der Plejaden nähert. Ab etwa 23 Uhr 50 bedeckt unser Trabant Celaeno den ersten Stern dieses Sternhaufens. Taygeta folgt um 23 Uhr 57 und kurz nach 1 Uhr des 24. Febr. gibt er den letzten mit bloßem Auge sichtbaren Plejadenstern namens Maia wieder frei .

Die Sternkarte zeigt neben den bekannten Wintersternbilder bereits erste Frühlingsboten wie das Sternbild Wasserschlange und Löwe. Mit einem Fernglas lassen sich die eingezeichneten Sternhaufen auffinden, von denen M44 im Krebs in einer mondlosen Nacht sogar mit dem bloßen Auge aufgefunden werden kann. *

Veranstaltungen der Sternwarte:

Gelegenheit zu tieferen Einblicken am Teleskop in die faszinierende Welt der Sterne haben Besucher an den Freitagen am 9., 16. und 23. Februar bei klarem Himmel. Die Veranstaltungen finden in der Volkssternwarte Marburg e.V. – im Schulzentrum Kirchhain, Dresdener Str. 18, (Tel. 06422/7599) ab 20 Uhr statt.

Weitere Infos sowie die aktuellen Sichtbarkeitszeiten der Raumstation ISS finden Sie hier unter: www.volkssternwarte.com