Der Sternenhimmel im März 2007

Ein Service der Volkssternwarte Marburg e.V.


Der Mond sorgt im März für einige Überraschungen

von Winfried Kräling

Im Monat März spielt unser Mond eine bedeutende Rolle. Schon die Ähnlichkeit der Namen Mond und Monat, lässt auf eine Beziehung schließen. Tatsächlich leitet sich der Name Monat von Mond ab. Ein Monat dauert 28 bis 31 Tage, der Umlauf des Mondes z.B. von Vollmond zu Vollmond 29,53 Tage. Im Monat März, den unsere Vorfahren „Lenzing“ den Frühlingsmonat nannten, beginnt auch der astronomische Frühling. Am 21. um 1Uhr 07 überschreitet das Tagesgestirn den Himmelsäquator in Richtung Norden, wir erleben die Tag- und Nachtgleiche.

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Schon in den Morgenstunden des 2. März bietet der Mond ein sehenswertes Schauspiel, unser Mond bedeckt den Planeten Saturn. Allerdings heißt es früh aufstehen, wenn man dieses Ereignis beobachten möchte. In Marburg beginnt die Bedeckung am unteren linken Mondrand um 3Uhr 35 und um 4 Uhr 08 taucht Saturn am rechten unteren Mondrand wieder auf. Bereits in der nächsten Nacht wartet der Vollmond mit einem weiteren Highlight auf: einer totalen Mondfinsternis. Wenn uns Petrus gnädig gesinnt ist und keine dichten Wolkenpakete zwischen uns und den Mond schiebt, lässt sich die Mondfinsternis wie folgt beobachten:

Am Samstagabend um 21 Uhr 16 tritt der Mond in den Halbschatten der Erde ein, was allerdings kaum ein auffälliges Ereignis genannt werden kann. Spannend wird es ab 22 Uhr 30, wenn unser Trabant sich in den Kernschatten der Erde schiebt, was deutlich mit dem bloßen Auge, besser jedoch mit einem Fernglas gesehen werden kann. Total verfinstert ist der Vollmond von 23 Uhr 44 bis 0 Uhr 58, die Mitte der Finsternis findet um 0 Uhr 21 statt. Ein astronomischer Laie wird vielleicht erwarten, dass der Mond total unsichtbar ist. Dies ist jedoch nicht der Fall, da nämlich etwas Sonnenlicht in der Erdatmosphäre (wie bei einer Linse) gebrochen wird und somit den Mond erreichen kann. Da langwelliges rotes Licht stärker als das kurzwellige blaue Licht abgelenkt wird, erscheint der Mond in einem mehr oder weniger hellen rötlichen Licht (siehe Karteneinsatz), was auch den Reiz der Beobachtung ausmacht. Den Kernschatten verlässt er wieder um 2 Uhr 12, was praktisch als Finsternisende angesehen werden kann, da der Austritt aus dem Halbschatten um 3 Uhr 25 genauso unspektakulär ist wie der des Eintrittes. Noch einmal zum Monatsende sorgt der Mond mit einer Bedeckung des Fixsternes Regulus für Kurzweil in diesem Monat. Am 30. März um 4 Uhr 28 schiebt sich der Mond vor den Hauptstern des Sternbildes Löwe (siehe Sternkarte). Bei dieser Bedeckung lässt sich allerdings nur der Beginn beobachten, da der Austritt erst erfolgt, wenn sowohl Mond als auch Regulus bereits untergegangen sind.

Neben dem Mond sind im März auch die Planeten Venus und Saturn gut am Abendhimmel sichtbar. Jupiter steht im März im Sternbild Schlangenträger und ist somit ein Objekt de zweiten Nachthälfte.

Veranstaltungen der Sternwarte:

Die Volkssternwarte Marburg (in Kirchhain) lädt Besucher am Samstagabend bei klarem Wetter ab 22 Uhr bis zum Finsternisende gegen 02 Uhr 15 zur Beobachtung dieses kosmischen Schauspieles ein. Zu diesem Ereignis ist die Sternwarte auch bei bedecktem Himmel geöffnet. Bereits am Freitag den 2.3. stimmt Reiner Boulnois mit seinem Vortrag „Mondfinsternisse – früher und heute“ Interessierte zur Finsternis in der kommenden Nacht ein. Gelegenheit zu weiteren Einblicken am Teleskop in die faszinierende Welt der Sterne haben Besucher an den Freitagen am 9., 16. und 23. März bei klarem Himmel. Die Veranstaltungen finden in der Volkssternwarte Marburg e.V. – im Schulzentrum Kirchhain, Dresdener Str. 18, (Tel. 06422/7599) ab 20 Uhr statt.

Weitere Infos sowie die aktuellen Sichtbarkeitszeiten der Raumstation ISS finden Sie hier unter: www.volkssternwarte.com