Der Sternenhimmel im Mai 2007

Ein Service der Volkssternwarte Marburg e.V.


Der nur 500 Kilometer große Kleinplanet Vesta ist im Mai mit dem bloßen Auge zu sehen

von Winfried Kräling

Im Mai sind wieder alle hellen Planeten mit dem bloßen Auge zu sehen, hinzu gesellt sich Vesta ein so genannter Kleinplanet, der normalerweise nur im Teleskop zu erkennen ist.

Zum Monatsbeginn strahlt der fast volle Mond die ganze Nacht vom Himmel. Am 5. zeigt er uns den Weg zum Planeten Jupiter, der allerdings so hell ist, dass er auch ohne diesen Wegweiser zu finden ist (siehe Sternkarte). Mars hingegen, in dessen Nähe sich die abnehmende Mondsichel in der Morgendämmerung des 13. Mai befindet, ist allerdings noch kein auffälliges Objekt. Merkur bietet ab der Monatsmitte seine letzte Abendsichtbarkeit in diesem Jahr. Noch in der Abenddämmerung kann man ihn in nordwestlicher Richtung knapp über dem nordwestlichen Horizont erhaschen. Am 17. Mai - ein Tag nach Neumond - erhält Merkur Besuch von der extrem schmalen Mondsichel. Folgen wir dem Mond von Abend zu Abend, so finden wir die nun deutlich sichtbare Mondsichel in der Nähe der glänzenden Venus, die sich zurzeit als Abendstern präsentiert. Am 22. Mai wandert unser Trabant direkt vor dem Ringplaneten Saturn vorüber und bedeckt ihn für eine gute Stunde. Der Beginn der Bedeckung um 21:18 Uhr findet noch in der hellen Dämmerung statt und bleibt damit Spezialisten vorbehalten. Der Austritt am rechten Mondrand um 22:25 Uhr kann jedoch mit einem Fernglas oder kleinem Teleskop erkannt werden.

himmel200705.jpg - 106893 Bytes

Vor exakt 200 Jahren – im Frühjahr 1807 entdeckte der Arzt und Amateurastronom Heinrich Wilhelm Olbers in Lilienthal bei Bremen den 4. Kleinplaneten, der später den Namen Vesta (zu Ehren der römischen Göttin Vesta, der Hüterin des heiligen Feuers) erhielt. In diesem Jahr nähert sich Vesta der Erde soweit, dass sie an einem dunklen Standort mit dem bloßen Auge gesehen werden kann. Wer unter keinem optimalen dunklen Himmel beobachten kann, sollte Vesta jedoch in einem Fernglas deutlich erkennen können. Der Einsatz in der Sternkarte zeigt ihren Weg durch das Sternbild Schlangenträger im Monat Mai.

Vesta ist mit einer Größe von 560×544×448 km der drittgrößte Asteroid (=Kleinplanet) im so genannten Asteroidengürtel. Im Asteroidengürtel kreisen tausende dieser Himmelskörper zwischen den Bahnen der Planeten Mars und Jupiter. Vesta steht am 30. Mai der Sonne gegenüber und ist somit die ganze Nacht sichtbar. Ihr Abstand zur Erde beträgt dann „nur“ 171 Millionen Kilometer. Erst im Jahre 2015 wird Vesta sich in einer vergleichbar günstigen Position befinden. Auf Bildern vom Hubble Space Teleskop (siehe Ausschnitt im Karteneinsatz) ist auf Vesta ein etwa 150 km Krater zu erkennen, der infolge einer schweren Kollision mit einem andere Asteroiden entstand.

Ein Blick auf den Fixsternhimmel unserer Sternkarte zeigt markante Frühlingssternbilder und bietet Teleskopbesitzern eine reiche Auswahl an Kugelsternhaufen. Ausgehend vom Großen Wagen findet man leicht die Sternbilder Bootes, die reizvolle Krone, Herkules und den Schlangenträger.

Veranstaltungen der Sternwarte:

Am 4. Mai um 20 Uhr referiert Udo Wittekindt, der Vorsitzende des Vereines Volkssternwarte Marburg e.V. über die „Bärenstrom“sterne in 3D . Gelegenheit zu tieferen Einblicken am Teleskop in die faszinierende Welt der Sterne haben Besucher an den Freitagen am 11., 18.05. und 25. Mai bei klarem Himmel. Die Beobachtungsabende finden in der Volkssternwarte Marburg e.V. – im Schulzentrum Kirchhain, Dresdener Str. 18, (Tel. 06422/7599) ab 21 Uhr30 Uhr statt.

Weitere Informationen sowie die aktuellen Sichtbarkeitszeiten der Raumstation ISS finden Sie hier unter: www.volkssternwarte.com