Der Sternenhimmel im Juni 2008

Ein Service der Volkssternwarte Marburg e.V.


Die Bewegung von Planeten ist im Juni gut zu erkennen

von Winfried Kräling

Der Name Juni leitet sich von der römischen Göttin Juno, der Göttin der Ehe und der Familie ab, die auch als gleichnamiger Asteroid am Himmel vertreten ist. Der Juni ist der Monat mit dem längsten Tag und der kürzesten Nacht. Selbst in unseren Breiten hält sich um die Zeit der Sommersonnenwende ein Rest von Dämmerung am nördlichen Horizont. Den höchsten Punkt ihrer Bahn erreicht die Sonne am 21. Juni, dem Tag der Sommersonnenwende, der auch Sommeranfang genannt wird. Von nun an werden die Tage wieder kürzer und die Nächte länger.

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Bedingt durch die hellen Nächte lassen sich lichtschwache Objekte nur schwer beobachten, daher richten wir in diesem Monat den Blick auf die hellen Planeten. Der Ausdruck Planet geht auf die altgriechische Bezeichnung planetes zurück, was soviel wie „umherirren, umherschweifen“ bedeutet, im Gegensatz zu den Fixsternen – die ja für das bloße Auge festzustehen scheinen. Die Bewegung der Planeten oder Wandelsterne, wie diese Himmelskörper auch genannt werden, ist im Juni gut zu beobachten. Wer in der Abenddämmerung des 8. Juni seinen Blick nach Westen richtet, sieht neben dem zunehmenden Mond (siehe Einsatz, obere Grafik) den hellen Fixstern Regulus im Sternbild Löwe und die Planeten Saturn und Mars. Der Mond wechselt wegen seiner sehr schnellen Bewegung um die Erde schnell in andere Sternbilder. Regulus kann aber für die folgenden Abende weiterhin als Fixpunkt verwendet werden. 10 Abende später, am 18. Juni (Einsatz, mittlere Grafik), erkennt man, dass sich Mars deutlich dichter zu Regulus gesellt hat und Saturn langsam von diesem wegrückt. Am 28. Juni (untere Grafik) ist die Situation noch deutlicher, Mars hat sich Regulus nun bereits sehr dicht genähert, den er sogar am 30. Juni passieren wird.

Im Sternbild Schütze (siehe Sternkarte) kann ein weiterer heller Wandelstern beobachtet werden. Es ist Jupiter, mit einem 11- fachen Erddurchmesser, der größte Planet des Sonnensystems. Durch sein helles und ruhiges Licht kann er mit keinem anderen Gestirn verwechselt werden. In einem Fernglas sieht man bereits 4 seiner Monde und ein kleines Teleskop offenbart die größeren Strukturen der lebhaften Jupiteratmosphäre.

Der bereits eingangs erwähnte Asteroid Juno steht im Sternbild Schlangenträger; er ist jedoch hundertmal zu lichtschwach, um ihn mit dem bloßen Auge zu erkennen.

Wer sich bis gegen Mitternacht im Freien aufhält, kann auch versuchen an Hand der Sternkarte hellere Fixsterne zu Figuren zu formen oder mit einem Fernglas oder Teleskop nach auffälligen Sternhaufen im Band der Milchstraße Ausschau halten. *

Veranstaltungen der Sternwarte:

Gelegenheit zu tieferen Einblicken am Teleskop in die faszinierende Welt der Sterne haben Besucher jeweils freitags den 6. und 13 Juni bei klarem Himmel. Beginnend mit dem neuen Sonnenfleckenzyklus bietet die Sternwarte interessierten Besuchern am Sonntag den 8. Juni von 13 bis 15 Uhr einen Termin zur Sonnenbeobachtung an. Alle Veranstaltungen finden in der Volkssternwarte Marburg e.V. – im Schulzentrum Kirchhain, Dresdener Str. 18, (Tel. 06422/7599) ab 20 Uhr statt. Während den Sommerferien ist die Sternwarte nicht besetzt.

Weitere Informationen sowie die aktuellen Sichtbarkeitszeiten der Raumstation ISS finden Sie hier unter: www.volkssternwarte.com