Der Sternenhimmel im November 2008

Ein Service der Volkssternwarte Marburg e.V.


Vollmond bedeckt am 13 November die Plejaden

von Winfried Kräling

Im November kann es bei einer Hochdruckwetterlage in den Niederungen zu lang anhaltender Nebelbildung kommen, während die umliegenden Höhen tagsüber im Sonnenlicht liegen und sich nachts hervorragend zur Sternbeobachtung eignen.

Bereits in den frühen Abendstunden zeigt unsere Sternkarte typische Herbststernbilder wie Fische, Wassermann und Pegasus und auch der recht helle Stern Fomalhaut im Südlichen Fisch steht für wenige Stunden über dem Südhorizont. Am Abendhimmel sind gleich zwei helle Planeten zu erkennen, die bereits in der Dämmerung sichtbar werden. Es sind Venus – der Planet, der auch unter der Bezeichnung Abendstern (oder Morgenstern wenn er am Morgenhimmel steht) bekannt ist - und Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems. Am Monatsanfang steht Venus noch tief über dem südwestlichen Horizont in der hellen Dämmerung und ist noch wenig auffällig. So wird zurzeit Jupiter, der deutlich höher in süd- bis südwestlicher Richtung steht oft mit dem Abendstern verwechselt. Im Laufe des Monats nähern sich beide Planeten und Venus kann immer besser gesehen werden. Am Morgenhimmel kann Saturn im Sternbild Löwe erspäht werden, der Ringplanet verlagert seine Aufgänge allmählich in Richtung Mitternacht.

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Unser Mond ist am Monatsersten als schmale Sichel nahe der Venus und am 3. November unterhalb von Jupiter zu sehen. Am 13. November ist Vollmond, an diesem Tag zieht unser Trabant vor dem Sternhaufen der Plejaden vorüber und bedeckt diesen zum größten Teil. Eine Computersimulation (siehe Sternkarteneinsatz) verdeutlicht das Geschehen. Der Vollmond wandert von links nach rechts durch den Sternhaufen, gegen 19:20 Uhr kommt es zur Bedeckung des ersten Plejadensternes und gegen 21: 50 Uhr hat der Mond wieder alle freigegeben. Obwohl die Plejaden normalerweise leicht mit dem bloßen Auge sichtbar sind, ist die Bedeckung wegen der enormen Lichtfülle des Vollmondes nur mit einen guten Fernglas, besser noch mit einem Teleskop zu erkennen.

In den Morgenstunden vom 17. zum 18. November ist mit einem verstärkten Fall von Sternschnuppen zu rechnen. Zu dieser Zeit kreuzt die Erde die Bahn des Kometen 55P/Tempel-Tuttle, der auf seiner Bahn Staubpartikeln verteilt hat, die mit 72 km/h in die Erdatmosphäre eintauchen und dort Luftmoleküle zum Leuchten anregen. Nach dem Sternbild Löwe, aus dem die Schnuppen zu kommen scheinen, wird der Meteorschwarm Leoniden (Löwe = lat. Leo) genannt. Experten gehen davon aus, dass mehr als 50 Sternschnuppen in der Stunde gesehen werden können, mit einem regelrechten Schauer wie im Jahre 1999, wo in wenigen Minuten hundert Meteore zusehen waren, ist allerdings nur alle 33 Jahre zu rechnen. ***

Veranstaltungen der Sternwarte:

Gelegenheit zu tieferen Einblicken am Teleskop oder zu Fragen zu der faszinierenden Welt der Sterne haben Besucher jeweils freitags den 7., 14., 21. u. 28. November auch bei bedecktem Himmel. Beginnend mit dem neuen Sonnenfleckenzyklus bietet die Sternwarte interessierten Besuchern am Sonntag den 5. und 19.10. von 13 bis 15 Uhr einen Termin zur Sonnenbeobachtung an. Alle Veranstaltungen finden in der Volkssternwarte Marburg e.V. – im Schulzentrum Kirchhain, Dresdener Str. 18, (Tel. 06422/7599) ab 20 Uhr statt.

Sonstige Veranstaltungen:

Jeweils am Mittwoch den 5., 12. u. 26. November finden im Hörsaalgebäude des Auditorium Maximum, Biegenstraße 14, um 20:15 Uhr Vorträge zum Thema „Abenteuer Astronomie“ statt, die in der OP noch näher angekündigt werden.

Am Mittwoch den 22.10.08 referiert Prof. Dr. Wolfhard Schlosser im Hörsaalgebäude des Auditorium Maximum, Biegenstraße 14, um 20:15 Uhr über „Die Himmelsscheibe von Nebra – ein früher Blick des Menschen in den Kosmos“.

Weitere Informationen sowie die aktuellen Sichtbarkeitszeiten der Raumstation ISS finden Sie hier unter: www.volkssternwarte.com