Der Sternenhimmel im Februar 1999


Im Februar zieren vier helle Planeten den Abendhimmel

von Winfried Kräling

Schneeglöckchen, Krokus und Haselkätzchen künden den nahenden Vorfrühling an, auch die immer später einsetzende Dämmerung läßt erkennen, daß sich der Winter allmählich verabschiedet. Bereits vor mehr als 2000 Jahren feierten die hier ansässigen Kelten am 1.Februar das Jahresfest Imbolc - das Sprießen.

Wer freie Sicht nach Westen hat, kann sehen, daß sich der Sonnenuntergang jetzt täglich weiter in nördliche Richtung verlagert. Kurze Zeit später, noch in der hellen Dämmerung, findet man oberhalb des Sonnenunterganges den strahlenden Abendstern Venus. Auffällig ist, daß Venus im laufe des Monats immer höher über den Horizont steigt, während die anderen Sterne am westlichen Himmel immer tiefer sinken. Vom Monatsersten zum Ende des Monats gewinnt dieser helle Planet eine Stunde an Beobachtungszeit.



Bei fortschreitender Dämmerung läßt sich Jupiter, ein ebenfalls heller Planet, erblicken. Bis zum 23. steht er oberhalb der Venus. Es ist interessant zu beobachten, wie sich bis zu diesem Datum die Planeten immer mehr annähern und nach dem 23. Februar, dem Tag der Konjunktion, wieder von einander entfernen. Jupiter steht jetzt unterhalb von Venus und geht nun stets vor dieser unter.

Verlängert man die Linie Venus Jupiter nach oben, findet man einen weiteren hellen Planeten: Saturn - mit seinem Ring. Saturn und Venus begegnen sich jedoch erst im kommenden Monat. Auch Saturn nähert sich im Laufe des Februars zunehmend dem Horizont, damit ist auch bei diesem Planeten die günstigste Beobachtungszeit vorbei. Merkur, der sonnennächste Planet, ist ab dem 19. Februar bei klarer Sicht auf der gleichen Linie (siehe Karte) nahe am Horizont aufzufinden. Er gewinnt, ebenso wie Venus, bis zum Monatsende einen größeren Abstand zum Horizont und wird damit länger und leichter sichtbar. Im Februar wird recht deutlich, daß sich die Planeten nahe der scheinbaren Sonnenbahn - der Ekliptik - bewegen.

Ab dem 17. läßt sich erkennen, daß sich auch der Mond nicht allzuweit von dieser Linie entfernt. Am 18. finden wir die Sichel neben Jupiter und am 20. bereits beim Saturn. Am 23. steht er als Halbmond neben Aldebaran. Nachdem wir im Januar zweimal mit dem Vollmond beglückt wurden, versagt uns im Februar unser Trabant diese Stellung. Auch Mars, ein weiterer heller Planet ist im Februar sichtbar. Allerdings geht dieser Planet Anfang Februar noch nach Mitternacht und zum Ende des Monats kurz vor Mitternacht auf und erreicht am frühen Morgen seine höchste Stellung in südlicher Richtung.

Vom 6. bis 9. Februar ist es möglich, einige helle und recht langsam fliegende Sternschnuppen zu beobachten, die vom Stern Capella (alpha Auriga) im Sternbild Fuhrmann zu kommen scheinen. Man nennt sie daher Alpha Aurigiden.

Tiefere Einblicke in die faszinierende Welt der Sterne können Besucher an der Volkssternwarte Marburg e.V. - im Schulzentrum Kirchhain, Dresdener Str. 18 erlangen. An den Freitagen, 12., 19. und 26. Februar. - bei klarem Himmel - sind Gäste ab 20 Uhr zur Beobachtung am Teleskop eingeladen. Am Freitag den 5. Februar ist die Sternwarte wegen einer vereinsinternen Veranstaltung nicht geöffnet.